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Wie gut die Infrastruktur für Elektroautos in Österreich wirklich ist

Adriana Helga
Haben Sie schon einmal über die Anschaffung eines E-Autos nachgedacht und dann doch gezögert? Damit sind Sie nicht allein. Während jeden Monat in Österreich neue E-Autos zugelassen werden, so viele wie in kaum einem anderen Land, gehen die Anmeldungen im Vergleich zu den letzten Jahren stark zurück. Viele Autofahrer/innen zweifeln an der Reichweite des E-Autos im Alltag: wie weit komme ich mit dem Auto zwischen den Ladungen wirklich? Und wie schnell finde ich eine freie E-Ladestation, wenn ich eine brauche? In einem unserer letzten Beiträge haben wir uns bereits mit dem Forschungsprojekt „eAlloc“ beschäftigt, an dem power solution beteiligt ist und das Autofahrer/innen die Angst vor der E-Mobilität nehmen soll. In diesem Beitrag lesen Sie mehr über den Status Quo der E-Ladeinfrastruktur in Österreich.Österreich setzt ab 2035 auf reine E-Mobilität bei NeuzulassungenIm EU-Vergleich hat sich Österreich ambitionierte Ziele gesetzt: schon ab 2030, fünf Jahre früher als der in der EU gesteckte Rahmen vorsieht, sollen auf den österreichischen Straßen keine neu angemeldeten Verbrenner-Autos mehr unterwegs sein. Das würde bedeuten, dass Österreicher/innen schon in 8 Jahren bei einer Neuzulassung nur noch auf E-Autos zurückgreifen könnten – und immer mehr Autofahrer/innen auf E-Ladestationen angewiesen wären.Aber woher kommt der Strom für all diese neu zugelassenen Fahrzeuge? Der Strom, den es zum Antrieb von E-Autos benötigt, soll hauptsächlich aus erneuerbaren Energiequellen wie etwa Photovoltaik, Wind- oder Wasserkraft bezogen werden. Das würde eine Reduktion der CO2-Emissionen von 75 Prozent gegenüber dem normalen Verbrennungsmotor bedeuten – und damit einen wichtigen Teil zur Energiewende beitragen.Unzureichende E-Ladeinfrastruktur als Hemmnis  Ein großer Kritikpunkt ist die bislang unzureichend ausgebaute Infrastruktur an E-Ladestationen: aktuell gibt es in Österreich erst 12.296 Ladestationen für E-Fahrzeuge, von denen die meisten davon in Wien, Niederösterreich und Tirol stehen. Das Ladestellenverzeichnis der E-control verzeichnet alle öffentlich zugänglichen Ladestellen und Details wie beispielsweise die individuelle technische Ausstattung. Jede/r Betreiber/in einer öffentlich zugänglichen Ladestation ist dazu verpflichtet, diese bei der E-control anzumelden. Außerdem muss jede Ladestelle vor dem Bau abhängig vom geltenden Baurecht des jeweiligen Bundeslands genehmigt werden.Eines steht fest: die jetzige Infrastruktur reicht für die Zukunft noch nicht aus. Um einem „First come, first serve“-Prinzip zu entgehen, wird es abgesehen von öffentlich zugänglichen E-Ladestationen für eine dauerhaft sichere Ladeversorgung auch Privathaushalte brauchen.Neue Chancen durch adaptiertes WohnungseigentumsgesetzAus diesem Grund beschloss der Ministerrat im Jänner 2022 deshalb eine Änderung im Wohnungseigentumsgesetz. Mit der Implementierung des neuen Gesetzesentwurfs werden nachträgliche Baumaßnahmen in Mehrfamilienhäusern erleichtert. So können Wohnungseigentümer/innen PV-Anlagen auf ihrem Dach errichten, Umbauten für Barrierefreiheit vornehmen – oder eine E-Ladestation bauen – ohne dass die Zustimmung aller Hausbewohner/innen erforderlich ist: und damit die E-Ladeinfrastruktur in Österreich deutlich verbessern.Sie haben noch Fragen zur Elektro-Mobilität oder überlegen, Ihr Unternehmen dahingehend zu optimieren? Dann kontaktieren Sie uns unter office@power-solution.eu oder nutzen Sie unseren E-Mobilitäts-Check EMIL. Weiterführende Links und Quellen:https://www.beoe.at/statistik/https://www.oesterreich.gv.at/themen/bauen_wohnen_und_umwelt/elektroautos_und_e_mobilitaet/Seite.4320010.html