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E-Mobilität: Das Problemkind Ladestation und wie ein Forschungsprojekt es lösen will

Adriana Helga

In den letzten zehn Jahren hat sich die E-Mobilität enorm weiterentwickelt. Der aktuelle E-Auto-Bestand in Österreich beträgt 70.184 und dieses Jahr wurden bisher 26.457 vollelektrische Autos zugelassen. Österreich befindet sich auf einem guten Weg in Richtung der Klimaziele, dennoch gibt es noch viel zu tun. Gegenüber dem Jahr 1990 sollen 55% der Treibhausgasemissionen bis 2030 reduziert werden, das betrifft vor allem den Verkehrssektor. Das Verbrenner-Verbot rückt immer näher und ab dem Jahr 2030 dürfen keine mehr zugelassen werden.

Parallel werden sukzessiv mehr öffentliche Ladestationen errichtet, aktuell gibt es über 9.500 in ganz Österreich, wobei Niederösterreich im Vergleich zu den anderen Bundesländern mit 2.489 Ladepunkten in Führung liegt. Diese werden derzeit noch nicht vollständig ausgeschöpft, da 85% ihren E-PKW zu Hause laden, lediglich 13% nützen öffentliche Ladestellen.

Einige Automobilhersteller, wie General Motors, Volkswagen und Ford, werden bis zu dem Jahr 2035 gänzlich auf die Produktion von E-Autos umsteigen. Österreich fördert derzeit den Kauf von E-PKWs mit bis zu 5.000€, sowie den Bau von Ladestationen mit 600€, zusätzlich muss weder die NoVa noch die motorbezogene Versicherungssteuer für ein E-Auto bezahlt werden. Daraus lässt sich annehmen, dass in den nächsten Jahren Neuzulassungen von E-Autos weiterhin ansteigen werden. Diese Entwicklung bedingt, dass der Ladeprozess dahingehend optimiert wird, dass E-Auto-Besitzer in ihrer Flexibilität nicht eingeschränkt werden, was derzeit besonders bei längeren Strecken der Fall ist. Probleme, wie dem, dass die Ladestation kaputt ist, kein richtiger Stecker vorhanden ist, andere PKWs gerade geladen werden und daher der Ladevorgang länger dauert usw., sollen und werden derzeit in Angriff genommen.

Das Forschungsprojekt eAlloc beschäftigt sich mit der Thematik des Ladens auf längeren Strecken, indem die Nachfrage mit der Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie abgestimmt wird. Der Schwerpunkt wird auf Autobahnen gelegt, damit längere Strecken mit dem E-PKW besser bewältigt werden können. Der Fahrer, die Ladestationen und die Anbieter von erneuerbarer Energie werden als Interessengruppen miteinbezogen, dies gewährleistet eine allumfassende Betrachtung und Optimierung der Problemstellung.

Nach dem derzeitigen Stand der Technik kann „anytime“-Optimierung angewendet werden, wobei entsprechende Algorithmen für „multi-objective“-Optimierung weiterentwickelt werden sollen, damit gleichzeitig die Ziele aller Interessengruppen einbezogen werden können. Es werden unterschiedliche Szenarien simuliert und die User Experience berücksichtigt werden. Experten der TU Wien, der Donau-Universität Krems, der Robert Bosch AG, der Linz Netz GmbH, der Linz Strom Gas Wärme GmbH und der PowerSolution Energieberatung GmbH werden sich in den nächsten 3 Jahren damit beschäftigen, damit die E-Mobilität volle Fahrt aufnimmt.

Links:
https://www.power-solution.eu/2021/12/e-mobilitaet-das-problemkind-ladestation-und-wie-ein-forschungsprojekt-es-loesen-will/
https://www.vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/vcoe-oesterreich-holt-bei-e-pkw-neuzulassungen-in-der-eu-bronze

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Das Forschungsprojekt auf einen Blick:

  • Titel: „eAlloc – Dynamically Optimizing the Allocation of e-cars to Charging Sites“
  • Wer: TU Wien – Institute of Computer Technology (TUW‐ICT), Universität für Weiterbildung Krems, PowerSolution Energieberatung GmbH, Robert Bosch AG, LINZ NETZ GmbH, LINZ STROM GAS WÄRME GmbH; Fördergeber: Klima und Energiefonds (KLIEN), abgewickelt durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG.
  • Was: Es soll ein System entwickelt werden, über das E-Autofahrer/innen dynamisch zu E-Ladestationen zugewiesen werden. Dadurch soll E-Autofahrer/innen Sicherheit gegeben werden.
  • Wie: Über ein Simulationsprogramm werden verschiedene Daten, z.B. die Infrastruktur der österreichischen Autobahnen und das Fahrverhalten von E-Autofahrer/innen, getestet und ausgewertet. Auf Basis dieser Erkenntnisse kann ein optimiertes Zuteilungs-System entwickelt werden.
  • Fördernummer: FFG #885026