Während es draußen kälter wird, laufen die Heizungen auf Hochtouren. Falsches Heizen verursacht unnötige Kosten. Doch wie heizt man richitg? DI Dr. Roland Kuras erklärt im Interview mit „News“ wie richtig geheizt wird und welche Investitionen wirklich sinnvoll sind, um Energiekosten zu senken.
[/et_pb_text][/et_pb_column][/et_pb_row][et_pb_row _builder_version=“4.0.6″ column_structure=“1_2,1_2″][et_pb_column _builder_version=“4.0.6″ type=“1_2″][et_pb_text _builder_version=“4.0.6″ hover_enabled=“0″]Im Winter schnellen die Heizungskosten meist in die Höhe. Mit welchen Tipps kann man selber darauf achten, dass man Kosten spart?
Kuras: Damit die Heizungskosten im Winter nicht zu hoch werden, sollte sich jeder überlegen, ob die eingestellte Temperatur auch wirklich notwendig ist: Senkt man nämlich die Temperatur auch nur um einen Grad, erreicht man eine fünfprozentige Reduktion des Energieverbrauches und somit auch der Kosten. Außerdem sind Einzelraumregelungen oder ein Thermostatventil auf jedem Heizkörper sinnvoll. So kann in selten benutzten Räumen die Temperatur etwas gesenkt und Kosten gespart werden.
Wie kann man seine Heizungsgeräte richtig einstellen?
Kuras: Bei Heizungsgeräten ist es besonders wichtig, dass die Thermostatventile für die gewünschte Temperatur eingestellt sind: Die Stufe 3 bedeutet beispielsweise, dass sich der Raum auf rund 20° Celsius erhitzt – sobald diese Temperatur erreicht wurde, wird die Wärmezufuhr gestoppt. Es ist daher nicht empfehlenswert, das Thermostatventil auf die Stufe 5 einzustellen, da sich der Raum sonst schnell überhitzt. Generell sollte ein Überheizen der Räume vermieden werden. Weiters ist es wichtig auf die richtige Einstellung der Heizkurve und damit verbunden der Vorlauftemperatur zu achten. Eine gut abgestimmte Vorlauftemperatur – je niedriger desto besser, reduziert Verteilverluste und nützt den Brennstoff besser aus.
Eine regelmäßige Wartung der Heizungsanlage sichert einen hohen Wirkungsgrad.
Gibt es auch die Möglichkeit durch größere Investitionen und Umbauarbeiten in seiner Wohnung/oder im Haus die Heizkosten auf lange Sicht tatsächlich zu minimieren? Was wären diese und wie viel kann dies kosten?
Kuras: Aus der Sicht eines Technikers ist die Wärmedämmung und die Erneuerung der Fenster immer der erste Schritt, um unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden. Zuerst heißt es Energieverbrauch zu vermeiden, danach sollte man sich erst um ein neues Heizsystem kümmern. Neue Heizsysteme bringen dann aber nochmals eine große Reduktion des Energieverbrauches. Wie hoch die Kosten für solche großen Erneuerungen sind, ist schwierig zu sagen, da dies von vielen Faktoren abhängig ist, wie beispielsweise der Größe der Immobilie, das Baujahr oder die vorhandenen, technischen Gegebenheiten. Bevor man hier aber große Summen investiert, sollte man sich genau informieren, ob man nicht einen Antrag auf Förderungen stellen kann. Für eine neue Außendämmung gibt es zum Beispiel meist sehr gute Förderungen.
[/et_pb_text][/et_pb_column][et_pb_column _builder_version=“4.0.6″ type=“1_2″][et_pb_text _builder_version=“4.0.6″ hover_enabled=“0″]Worauf kann man als Häuslbauer achten, damit man im neuen Heim längerfristig Heizung spart?
Kuras: Das Wichtigste ist eine sehr gute Außendämmung: Energie geht nicht unnötig verloren und man spart sich langfristig viel Geld. Außerdem sollte man Flächenheizungen einbauen. Flächenheizungen sind beispielsweise Fußbodenheizungen oder Heizungen in Wand oder Decke. Diese können mit niedrigen Temperaturen und somit energiesparend betrieben werden.
Welche Rolle spielen die Fenster?
Kuras: Die Fenster können unnötigen Energieverbrauch und Kosten verursachen. Jeder kann selbst testen, ob die Fenster undicht sind, ob man einen Luftzug spürt oder nicht. Bei undichten Fenstern ist eine neue Dichtung oder manchmal auch ein Austausch der Fenster ratsam. Eine Dreischeibenverglasung ist dabei eine Grundvoraussetzung, um keine Energie zu verschwenden. Zusätzliche Rollos bilden eine weitere, nützliche Wärmedämmung. Bei einer Hausplanung ist es des Weiteren auch wichtig, die Ausrichtung von den Fenstern zu beachten: Man sollte Richtung Süden mehr Fensterflächen planen, als Richtung Norden. So kann man im Winter die Wärme der tiefstehenden Sonne nutzen.
Wie lüftet man im Winter richtig, um die Wärme im Raum zu behalten?
Kuras: Kurzes Stoßlüften für ein paar Minuten ist im Winter am ratsamsten, um nicht zu viel Wärme zu verlieren.
Soll man nachts die Heizung komplett ausschalten?
Kuras: In der Nacht wäre es empfehlenswert, die Heizung um einige Grade auf rund 18° Celsius abzusenken. Dabei sollte man aber die entsprechende Aufheizzeit in der Früh berücksichtigen.
Ist es grundsätzlich sparsamer die Heizung immer auf einer niedrigen Temperatur laufen zu lassen, oder diese immer ganz ein- und auszuschalten?
Kuras: Ein laufendes Ein- und Ausschalten ist nicht ratsam. Am besten stellt man die Temperatur je nach Raumnutzung individuell ein – zum Beispiel Schlafzimmer auf 18° Celsius, Badezimmer auf 23° Celsius, Wohnzimmer auf 21° Celsius, selten benutzte Nebenräume auf 18° Celsius. Bei einer längeren Nichtbenutzung einiger Räume kann die Temperatur noch weiter gesenkt werden – hier muss aber auch auf die bauphysikalische Struktur des Gebäudes geachtet werden.
[/et_pb_text][/et_pb_column][/et_pb_row][/et_pb_section]